Es war der letzte von zehn wunderschönen Urlaubstagen in Andalusien. Glücklicherweise war unser Rückflug von Málaga aus erst am Abend und da das Stadtzentrum nur ein Katzensprung vom Flughafen entfernt ist, konnten wir die restlichen Stunden noch voll auskosten und in dieser faszinierenden Stadt verbringen.
Bereits bei der Hinreise hatten wir nach dem frühmorgendlichen Flug die Gelegenheit genutzt, uns die historischen Wahrzeichen oberhalb der Stadt anzuschauen: die imposante maurische Festung Alcazaba, mit dem ihr direkt zu Füßen liegenden römischen Theater, und das Castillo de Gibralfaro, eine mit ihr durch einen Korridor verbundene Burg.
Von dort aus erhält man einen atemberaubenden Blick über den Hafen und die Stadt, mit ihren zahlreichen Meisterwerken wie die Kathedrale, die eins der größten Juwelen der spanischen Renaissance darstellt, das elegante Rathaus mit seiner hellgelben Fassade im barocken Stil und die nicht zu übersehende Stierkampfarena inmitten moderner, mit ihr kontrastierender Hochhäuser.
Nun wollten wir vor der Rückreise einige dieser Sehenswürdigkeiten aus nächster Nähe bewundern. So schlenderten wir an diesem heißen Juni-Tag als Erstes durch eine Promenade unweit vom Stadtkern. Dort befindet sich der Stadtpark, mit seinen vielen prächtigen Palmen und Springbrunnen. Eine wahre grüne Oase in der Stadt, die eine ruhige und entspannende Atmosphäre ausstrahlt.
Am Hafen angelangt gingen wir durch die moderne Hafenpromenade, wo schicke Yachten anlegen. Dort wimmelt es auch von Geschäften und Cafés. Der perfekte Zeitpunkt für eine kleine Pause und für ein erfrischendes Eis. Im Angebot waren zuckerfreie Sorten, was unser schlechtes Gewissen nach all den Schlemmereien der letzten Tage etwas beruhigte.
Im Schaufenster einer Boutique sah ich ein schönes, sommerliches Kleid. Seine fröhlichen Farben hatten mich wie magisch angezogen. Das ideale Souvenir, dachte ich, ein Must-have. Jetzt aber schnell zur Anprobe… Passt… Meins!
Nun war es Zeit, uns langsam in Richtung Bahnhof zu bewegen, um den Zug zum Flughafen zu nehmen. Der Weg führte uns durch einen Garten. Wir mussten nach links, doch eine kleine Mauer mit Guckloch rechts hatte meine Neugierde geweckt. Ich wollte sehen, was sich dahinter versteckte. Zu meinem Entzücken entdeckte ich einen kleinen Gartenteich mit wunderschönen Seerosen und Lotusblumen. Da musste ich einfach wieder nach meiner Kamera greifen.
Damals ahnte ich nicht, dass ich genau eins dieser Fotos später für meine Webseite und für mein Firmenlogo benutzen würde. Ich hatte ja noch nicht mal entschieden, einen zweiten Beruf zu starten. Umso mehr freue ich mich heute darüber, dass ich an jenem Tag meiner Intuition bzw. meiner Neugierde gefolgt bin und mir noch die Zeit nahm, diesen tollen Anblick zu verewigen.
Wir waren nun an einem Platz vor der eindrucksvollen Kathedrale angekommen. Ein Schild mit der Inschrift „Berlin 2.863 km“ erinnerte uns daran, dass es nun wirklich Zeit war, Abschied zu nehmen und uns auf den Heimweg zu machen.
Es war ein perfekter Tag. Ich hatte die vielen Highlights bewusst erlebt und jede Minute genossen. Heute noch freue ich mich, wenn ich mir die Urlaubsfotos anschaue und mich in diese tolle Zeit zurückversetze. Kaum in Berlin gelandet war mir eins klar: ich möchte gern eines Tages wieder nach Andalusien!
Und die Moral der Geschichte? Es ist wichtig, auf die kleinen, schönen Dinge zu achten, sie zu schätzen und sich die Zeit dafür zu nehmen, sie bewusst zu genießen. Denn es sind genau diese kleinen Dinge, die das Leben versüßen und an die wir uns später erinnern.